Bestimmt haben Sie auch schon einmal nach etwas Prickelndem gesucht und sich gefragt, wie Sie sich zwischen all den Namen und Bezeichnungen zurechtfinden sollen: Champagner, Sekt, Prosecco – die Unterschiede sind nicht jedem bekannt. Wir möchten sie Ihnen hier verraten, damit Sie beim nächsten Kauf nicht mehr ratlos zur erstbesten Flasche greifen.
Champagner, Sekt oder doch Prosecco?
Unterschiede und wertvolle Tipps für den nächsten Einkauf.
Kleine Einführung in die Welt der Schaumweine
Will man etwas Licht ins Dunkel bringen, so sollte man zumindest mit einigen Grundbegriffen vertraut sein. Leider ist „Schaumwein“ ein sehr weitgefasster Begriff, der für völlig unterschiedliche Produkte steht. Fakt ist aber: Die Deutschen konsumieren mit sechs Flaschen pro Kopf und Jahr den meisten Schaumwein und sollten daher ganz besonders gut Bescheid wissen... Wir klären auf!
Qualitätsschaumwein oder nicht?
Um die Qualität von Schaumweinen abschätzen zu können, muss man zuallererst ihre Hauptherstellungsverfahren kennen.
Die traditionelle Methode („metodo classico”) stammt aus Frankreich, der Wiege der Schaumweine. Sie bezeichnet die Herstellung mithilfe der sogenannten Flaschengärung. Im Zuge dieser gärt der Grundwein ein zweites Mal in der Flasche.
Nur Schaumweine, die (wie der Champagner) nach der traditionellen Methode hergestellt werden, gelten als Qualitätsschaumweine.
Die Charmat-Methode bedient sich dagegen des Tankgärverfahrens. Der Grundwein gärt ein zweites Mal in großen Druckbehältern. Die Schaumweine, die nach dieser Methode produziert werden, sind den traditionellen qualitätsmäßig unterlegen, können aber dennoch sehr gut sein.
Was bedeutet nun „Sekt“?
Der Begriff „Sekt“ ist ähnlich undurchsichtig wie die Bezeichnung „Schaumwein“. Er wird vor allem in Deutschland und Italien („spumante“) verwendet und bezeichnet Schaumweine im Allgemeinen.
Es gibt nur einen Champagner
Den Namen Champagner dürfen ausschließlich Qualitätsschaumweine aus Trauben führen, die in der französischen Region Champagne angebaut und verarbeitet wurden. Die Produktionsschritte unterliegen genauesten Richtlinien. Der Champagner hat sich dank geschickter Marketing- und Exportmaßnahmen einen internationalen Ruf als König der Schaumweine gemacht. Doch auch in anderen Gebieten werden hochwertige Schaumweine nach der traditionellen Methode produziert, etwa im italienischen Gebiet Franciacorta.
Anbaugebiet: Champagne (Frankreich)
Traubensorten: Chardonnay, Blauburgunder, Pinot Meunier (Schwarzriesling)
Herstellungsverfahren: traditionelle Methode (Flaschengärung)
Qualität: hochwertig, gilt als „König der Schaumweine“
Was ist ein Prosecco?
Als „Prosecco“ werden nur italienische Schaumweine aus genau festgelegten DOC- und DOCG-Gebieten bezeichnet. Es handelt sich also um Schaumweine geschützten bzw. geschützten und garantieren Ursprungs. Sie werden ausschließlich nach der Charmat-Methode hergestellt.
Anbaugebiet: Conegliano-Valdobbiadene, Colli Asolani, (DOC- bzw. DOCG-Gebiete in Italien)
Traubensorten: Glera, auch Verdiso und Bianchetta
Herstellungsverfahren: Charmat-Methode (Tankgärung)
Qualität: unterschiedlich, jedoch insgesamt weniger hochwertig als die „metodo classico“ Schaumweine
Brut, dry oder doux?
Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf eine weitere, nicht weniger verwirrende Begriffsklasse: die Angabe zum Restzuckergehalt. Mögen Sie es lieber herb, sollten Sie nach einem „brut“ oder „extra brut“ Ausschau halten (0-15 g Restzucker pro l), im Mittelmaß befinden sich Schaumweine mit der Bezeichnung „dry“ und „extra dry“ und sollten Sie es besonders süß mögen, entsprechen die „doux“ (süß / dolce) Schaumweine Ihrem Geschmack. Sie enthalte mit über 50 g Restzucker pro Liter am meisten Süße.