Warum schmeckt Kaffee in Italien besser?
Das Geheimnis hinter Espresso und Co.
Wenn du in Italien auf einen Kaffee eingeladen wirst, dann ist das Socializing pur. Gemeinsam ein Tässchen zu schlürfen gehört hier zum guten Ton, ja fast schon zum Alltag und zweifelsohne zum Flair von Bella Italia. Warum aber schmeckt Kaffee in Italien besser? Ist die ausgelassen-heitere Urlaubslaune dran schuld, oder steckt mehr hinter dem Bombenaroma?
Wir lösen auf: Darum schmeckt italienischer Kaffee so gut
First things first. Werfen wir zuerst einen Blick zurück, um zu verstehen, woher der Kaffee-Hype in Italien kommt. Hättest du gewusst, dass der Espresso seine Wurzeln in Neapel hat? Ende des 19. Jahrhunderts gelang dort einem Kaufmann und einem Mailänder Ingenieur der große Wurf. Die Tüftler erfanden die Siebträgermaschine und fortan konnte Kaffee auf explizitem Wunsch des Kunden frisch gebrüht und serviert werden. Daher auch der Name „Espresso“, was so viel wie „ausdrücklich“ bedeutet.
In den folgenden Jahrzehnten verfeinerten die Italiener ihre Kaffeekunst mit viel Liebe und Passion. Von nichts kommt schließlich nichts; doch wo beginnt exzellenter Geschmack?
Nie ohne die passende Bohne: Arabica + Rustica = Geschmacksexplosion
Die geheime Formel vieler italienischer Kaffees lautet: Arabica + Rustica = Geschmacksexplosion. Während im deutschen Raum Arabica-Kaffee als Nonplusultra gilt, verwenden die Italiener die Sorte gerne in Kombination mit Rustica-Bohnen. Deren Aroma ist zwar weniger intensiv, dafür verleihen die Bohnen dem Kaffee Tiefe, Körper und eine Crema zum Dahinschmelzen. Doch ist es mit der Bohne allein getan? Natürlich nicht.
Röstgrad 5: bitter, aber bekömmlich
Der zweite große Unterschied liegt in der italienischen Röstung. Je weiter man sich gen Süden bewegt, desto herber wird der Kaffee. Dies liegt am Röstgrad, der in Italien schonmal die höchste Stufe erreicht. Das Rösten der Kaffeebohnen ist eine Disziplin für sich, die die Italiener perfekt beherrschen. Zwar schmeckt nicht jedem die bittere Note, doch wer sich erst einmal daran gewöhnt hat, kann nicht mehr ohne caffè italiano. Hinzu kommt, dass durch die starke Röstung der Koffein- und Säuregehalt abnimmt, was italienischen Kaffee so bekömmlich macht.
Wasser ist geschmacklos? Von wegen!
Wasser hat keinen Eigengeschmack, nimmt aber Einfluss darauf, wie stark die Aromen im Kaffee zur Geltung kommen. Im Norden Italiens ist das Wasser relativ weich, was sich positiv auf die Aromaintensität auswirkt.
Mit dem kleinen Gläschen zur Tasse verhält es sich genau umgekehrt: Wasser wird zum Kaffee serviert, weil es neutralisierend wirkt und dafür sorgt, dass der nächste Schluck umso besser schmeckt.
Italienischer Kaffee: Gelingt auch zuhause
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