Weißburgunder Tradition, DOC, 2020 - Kellerei Terlan
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Menge | Stückpreis |
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bis 5 | €13,11 |
ab 6 | €12,81 -2.29 % |
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Weißburgunder gehört seit jeher zu den bedeutendsten Weinen unserer Kellerei und widerspiegelt ausdrucksstark das Terroir, auf dem die Trauben in Terlan heranreifen. Sortenrein ausgebaute, feingliedrige und vor allem mineralische Weißburgunder gehören zu unseren Markenzeichen.
Herkunft
Südtirol ist eines der kleinsten Weinanbaugebiete Italiens. Dank seiner geografischen Lage am Schnittpunkt zwischen alpinem Norden und mediterranem Süden aber auch eines der facettenreichsten. Unzählige Generationen haben Südtirol als Weinland geprägt, wo Winzerinnen und Winzer in unterschiedlichen Klimazonen, mit wechselnden Bodentypen und auf Höhenlagen von 200 bis 1.000 Metern Weinbau betreiben. Hier entstehen authentische Weine mit eigenständigem Charakter, wobei der Sortenschwerpunkt auf Weißwein liegt: Rund 60 Prozent der Weinbaufläche sind mit weißen und nur 40 Prozent mit roten Rebsorten bepflanzt.
Jahrgang
Das Jahr begann mit einem trocknen und milden Winter. Erst im Monat März fielen erste ergiebige Niederschläge. Anfang April kam es zu einem etwas verfrühtem aber dennoch sehr gleichmäßigem Austrieb der Reben. Es folgte ein warmer Mai mit zumeist strahlendem Sonnenschein. Dies förderte die Entwicklung der jungen Triebe besonders gut und führte in den frühsten Lagen zu einem Blühbeginn Mitte Mai. Ein Kälteeinbruch sowie mehrere Regentage Anfang Juni, verlangsamten die Triebentwicklung deutlich, parallel dazu verzögerte sich die Blüte in den späten Lagen. Die darauffolgenden Monate Juli und August waren von ausgewogenen Niederschlägen und angenehmen Temperaturen geprägt, wobei besonders die Nachttemperaturen stets auf ein kühles Niveau sanken.
Die Ernte begann in den frühen Lagen am 26. August mit Sonnenwetter. Gegen Ende August wurde die Ernte durch ergiebige Niederschläge unterbrochen und die unbeständige Witterung Anfang September stellte so manchen Winzer vor große Herausforderungen. Partiell war es deshalb notwendig zwei Lesegänge durchzuführen, um selektiv nur Traubengut in Vollreife zu ernten. Diese akribische Arbeit ermöglichte es, am Ende die gewünschte Reife und Qualität zu erreichen.
Insgesamt erforderte der Jahrgang 2020 viel Nervenstärke und war sehr herausfordernd. Durch eine konsequente Mengenreduktion und reichlich Geduld bei der Lese konnte eine gute Weinqualität erzielt werden.
Wein
Herkunftsgebiet: Südtirol - Italien
DOC Gebiet: Südtiroler
Sorte: 100% Weißburgunder
Jahrgang: 2020
Ertrag: 63 hl/ha
Ausrichtung: Südwest
Neigung: 5 - 70 %
Höhenmeter: 350 - 900 m
Ausbau
Lese und Traubenselektion per Hand; sanfte Pressung und Klärung des Mostes durch natürliche Sedimentation von den Trubstoffen; langsame Gärung bei kontrollierter Temperatur im Edelstahlbehälter; Lagerung und Reife für 6 - 7 Monate auf der Feinhefe im Stahltank.
Technische Daten
Alkoholgehalt: 13 % vol
Restzucker: 1,5 g/l
Gesamtsäure: 6 g/l
Servierempfehlung: Glas für junge Weißweine
Serviertemperatur: 10 - 12 °C
Speisenempfehlung
Fischvorspeisen wie Lachs- und Thunfischcarpaccio; mit Stracchino gefüllte Zucchiniblüten oder in Kombination zur Burrata; Salat von der Avocado; regionaltypisch zu Spinatspatzlen oder Schlutzkrapfen; aber auch kombiniert zu Spaghetti alla Carbonara; gratinierte Jakobsmuscheln, gegrillte Scampi sowie Zahnbrasse oder Dorade vom Grill.
Charakter
Farbe: klares strohgelb mit einem leicht grünlichen Schimmer
Geruch: In der Nase überzeugt der klassische Weißburgunder durch frische Apfelnoten im Zusammenspiel mit Aromen von Stachelbeeren und Limetten. Abgerundet wird das Ganze durch kräutrige Komponenten wie Kamille und Zitronengras.
Geschmack: Kraft und Spannung beschreiben den klassischen Weißburgunder, der sich am Gaumen durch das Aroma von Birnen und Quitten fruchtig aber auch mineralisch-salzig zeigt. Er tänzelt förmlich auf der Zunge und überzeugt durch seine gute Persistenz.
Flaschenreife
Kühle Lagerung bei konstanter Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit und mit möglichst wenig Lichteinfluss
Kellertemperatur: 10 - 15 °C
Im Jahre 1893 gegründet, zählt die Kellerei Terlan heute zu den führenden Winzergenossenschaften in Südtirol. Ihr gehören aktuell 143 Mitglieder an, mit einer Anbaufläche von 190 Hektar – dies entspricht einer abgefüllten Gesamtmenge von jährlich 1,5 Millionen Flaschen. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern verfolgen wir seit vielen Jahren einen strengen Qualitätskurs, der uns Renommee und Anerkennung vom italienischen und internationalen Weinmarkt eingebracht hat. Die Kellerei Terlan ist somit trotz ihrer überschaubaren Größe zu einer festen Institution in der Fachwelt avanciert.
In unserem modernen Betrieb reifen 30 Prozent Rot- und 70 Prozent Weißweine, die allesamt die D.O.C.-Bezeichnung (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) tragen. Die Lagerflächen haben wir zuletzt im Jahr 2009 auf über 18.000 Kubikmeter erweitert und architektonisch komplett überarbeitet. Unsere Weine bekommen darin den Raum zur Entfaltung, den sie benötigen. Von außen präsentiert sich der neue Trakt seither mit einer rötlichen Porphyrverkleidung im typischen, weinprägenden Gestein der Gegend.
Die Vermarktung der Weine erfolgt in zwei klar differenzierten Qualitätslinien: Selektionen und Traditionslinie. Darüber hinaus wird jährlich ein Raritätenwein auf den Markt gebracht, der mindestens zehn Jahre Reife in unseren Kellern genossen hat und unserer Philosophie der Langlebigkeit weitere Sichtbarkeit verleiht.
Organisation
Die Kellerei Terlan ist genossenschaftlich organisiert, Georg Eyrl steht ihr als Obmann vor, sein Stellvertreter ist Hansjörg Hafner. Der Verwaltungsrat, der Ende 2017 für drei Jahre gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen: Anton Adami, Norbert Elsler, Christoph Patauner, Ulrike Gratl, Hans-Peter Höller, Georg Spitaler, Johann Nocker, Robert Müller, Elmar Pichler, Konrad Rauch und Manfred Runer.
Historie Weinbau
Der Weinbau in Terlan hat vorrömische Wurzeln. Das Gebiet um Siebeneich-Moritzing-Gries war aufgrund der klimatisch günstigen, hochwasserfreien Lage ideales Siedlungsgebiet. Hinweise auf die frühe Weinkultur liefern ausgegrabene Objekte wie Schöpfer und Bronzeblechgefäße aus dem 5.‑4. Jahrhundert v.Chr.
Erst die so genannten Siebeneicher Rebmesser aus der späten Eisenzeit gelten als sichere Beweise der prähistorischen Weinwirtschaft. Die spezifische Form dieser kleinen Messer mit scharf eingebogenem Klingenende lässt ihre Funktion als Rebmesser unschwer erkennen, zumal die einmal erfundene, ideale Grundform über Jahrtausende bis in die Gegenwart herauf kaum verändert wurde. Neben dem Rebmesser unterstreichen Funde von größeren Mengen an Traubenkernen, die derselben Zeit zuzurechnen sind, diese These und belegen damit, dass es bereits einen späteisenzeitlichen Weinbau in Terlan gegeben haben muss.
Weinberge
Eine Besonderheit von Terlan ist die Kleinparzellierung der Weinberge, welche eine besonders zielgerichtete Pflege ermöglicht. Der sehr hohe Anteil an Steillagen führt zu mehr Handarbeit, ist aber auch der Grundstein für das große Lagenpotential der Kellerei. Der Fokus liegt darauf, möglichst viele alte, vitale Rebbestände zu pflegen, damit sich das Lagenpotential auch bestmöglich in den Weinen äußern kann. Der bewusste Verzicht auf Herbizide und eine dem Standort angepasste Bodenbearbeitung sind nur zwei der Schlüsselelemente naturnaher Bewirtschaftung.
Wein hat eine Seele
Er braucht Liebe, Sorgfalt und auch seine kleinen Geheimnisse. Eines der Geheimnisse der Kellerei Terlan ist das Weinarchiv. In rund 13 Metern Tiefe lagern hier etwa 100.000 Flaschen aller Jahrgänge von 1955 bis heute, einzelne reichen gar noch weiter zurück.
Was als Experiment des Alt-Kellermeisters Sebastian Stocker begann, der heimlich von jedem Jahrgang 500 Flaschen versteckte, um zu sehen, ob sich seine Theorie von der Langlebigkeit der Terlaner Weine bewahrheiten würde, ist heute Terlans bestgehüteter Schatz. Die manchmal über 50 Jahre alten Weißweine von atemberaubender Frische, feiner Säure und absolut fehlerfreiem Aroma, erstaunen die Fachwelt und sind bei den Sommeliers der exklusivsten Restaurants heiß begehrt.
Oft wird das Weinarchiv mit einer Bibliothek verglichen: Es dient der Pflege der Jahrgänge, ist aber auch als eine Sammlung zu betrachten, die es ermöglicht, Vergleiche zu ziehen. Aus diesem Fundus kann man heute schöpfen, um die Entwicklung und Ausbaumethodik der Weine zu studieren und ein verstärktes Gefühl für die Grundlagen und die Natur der Weine zu entwickeln.
Terlans älteste Flasche stammt übrigens aus dem Gründungsjahr 1893. Ob und zu welchem Anlass man diesen Wein einmal öffnen wird, bleibt ebenfalls ein Geheimnis.